Diese Frage begleitet mich meine gesamte berufliche Tätigkeit seit den späten 90er Jahren. Damals war ich Kinderkrankenpflegerauszubildender in Bethel und lernte die Arbeit im Langzeitpflegebereich für epilepsiekranke Kinder kennen, die häufiger mit psychischen Problemen leben. Als junger Auszubildender fragte ich den Psycholog*innen und Ärzt*innen Löcher in den Bauch und wir diskutierten auch die Frage, ob psychische Störungen insgesamt zunähmen oder nicht. Seit dieser Zeit arbeite ich mit Kindern und Jugendlichen, die häufig an psychischen Störungen erkrankt sind und/oder als verhaltensgestört bezeichnet werden (im schulischen Kontext).
Dass das Vorliegen einer psychischen Störung n i c h t automatisch bedeutet, auch sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf im Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung zu haben, thematisierte ich bereits an anderer Stelle.
Hier möchte ich der Frage nachgehen, ob die psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen tatsächlich zunehmen. Auch in Lehrerzimmern ist häufig die Rede davon, das Schüler*innen im Vergleich zu früher immer auffälliger würden. Ist das so?
Weiterlesen … Nehmen psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen zu, werden Schüler*innen auffälliger?
Kooperative Kompetenzen sind im ES-Bereich häufig Zielgegenstand sonderpädagogischer Förderung. Es findet sich zu diesen Schlagworten genügend einschlägige Fachliteratur, mittlerweile liegt sogar eine kompetenzorientierte Matrix für diesen Bereich vor, der (sonderpädagogischen) Lehrkräften die komplexe Aufgabe abnimmt, sich fachlich zu vergewissern, welche kooperativen Kompetenzen eher als basal zu verorten und welche Kompetenzen einem altersangemessenen Entwicklungs-, bzw. Kompetenzstand entsprechen (zum Beispiel die Matrix emotionaler und sozialer Kompetenzen).
Üblicherweise können so gut beobachtbare Verhaltensveränderungen von Schüler*innen in Form von Indikatoren sichtbar und im besten Fall Kompetenzzuwächse (oder Stagnation/Regression) im Zuge der dialogischen Förderplanung und Evaluation dieses Prozesses verifiziert werden. Diese Veränderungen können Lehrkräfte auf sonderpädagogische Förderung im Unterricht zurückführen, eine Form "direkter Förderung" kann angenommen werden (wohlwissend, dass es sehr schwierig ist, signifikante Nachweise für eine Evidenz sonderpädagogischen Förderns nachzuweisen).
Für viele Bereiche (bzw. Förderziele) sonderpädagogischer Förderung wird diese Art direkter sonderpädagogischer Förderung angenommen.
Immer wieder weise ich aber in Gesprächen auf die Notwendigkeit hin, sich zu vergewissern, ob der Zielgegenstand der sonderpädagogischen Förderung fachlich gesehen tatsächlich Gegenstand im Sinne einer o. g. "direkten Förderung" sein kann. Denn für eine nicht geringe Anzahl sonderpädagogischer Förderziele sehe ich eher ein "indirektes Fördern", denn "direktes Fördern".
Weiterlesen … Gibt es eine „direkte“ und „indirekte“ sonderpädagogische Förderung?
Im Laufe der Zeit sammelten sich bei mir einige, wie ich finde, informative Links zu Zahlen und Fakten zu ES an. Wie viele Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf gibt es in NRW? In Deutschland? Wo werden sie unterrichtet: an einer Förderschule oder einer Schule des Gemeinsamen Lernens (Inklusion)? Nehmen die Schüler*innenzahlen zu oder ab? Wie viele Lehrkräfte gibt es in Deutschland und NRW? Wie viele davon sind Lehrer*innen für Sonderpädagogik? Nehmen Verhaltensstörungen bei Kindern- und Jugendlichen zu? So viele Fragen... können leicht beantwortet werden!
Weiterlesen … "Mal eben nachlesen" - Zahlen & Fakten zu ES
Ab welchem Lebensalter kann ADHS diagnostiziert* werden? Welche (multimodalen) Therapiebausteine** sollten obligatorisch sein. Was ist eine gute Psychoedukation von Schüler*innen und Eltern? Wer sollte im Explorationsprozess und im Therapieverlauf*** einbezogen werden? Wir ES-Lehrkräfte sollten auf diese Fragen nicht nur die Antworten wissen, sondern interessierten Kolleg*innen, Schüler*innen, Eltern und Kooperationspartnern auch fundierte Quellen zum Nachlesen empfehlen können.
* Es ist nicht der Frauenarzt der Mutter!
** Eine reine Pharmakotherapie wäre etwas wenig. Das sollte der Frauenarzt der Mutter auch nicht verschreiben!
*** Ohne Einbezug der Klassenlehrer*in bei Kindern und Jugendlichen im Schulalter nicht indiziert.
Weiterlesen … AWMF und DGKJP: Leitlinien zu Diagnostik und Therapie psychiatrischer Störungsbilder
Von Zeit zu Zeit diskutiere ich wiederkehrend mit einem meiner ES-Fachleitungskollegen aber auch mit Auszubildenden (v. a. in der Inklusion) über die Frage, wie hoch die "Schöpfungshöhe", wie fundiert das Angebot sonderpädagogischer Förderung sein muss, um Gegenstand von theoretisch fundierten sonderpädagogischem Unterricht sein zu können.
Weiterlesen … Wie hoch ist die „Schöpfungshöhe” sonderpädagogischer Förderung?
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