Planungshilfen für Unterricht in heterogenen Lerngruppen & für die Inklusion
von Alexander Lang
Im Artikel Planungsmodelle für inklusiven Unterricht führen Natascha Stahl-Morabito und Prof. Dr. Conny Melzer eine umfangreiche Übersicht ebendieser Modelle auf, die ich sehr gelungen finde und daher an dieser Stelle um ein weiteres Modell, Beispielmaterialien und Quellen zum Nachlesen ergänzen möchte.
„Planungshilfen für Unterricht und Differenzierung im Rahmen der Ausbildung”
Im Rahmen der Ausbildung sollten angehende Lehrerinnen und Lehrer deswegen verschiedene Modelle kennenlernen, nach denen Unterricht und Differenzierung geplant werden können, damit sie während der Ausbildung und im Anschluss daran die für sie sinnvollen Aspekte auswählen und nutzen können. Dabei geht es nicht darum, in vorgegebenen Rastern pedantisch alle leeren Felder zu füllen, sondern einen Denkanstoß für die Planung und ggf. eine Grundlage für ein kooperatives Planungsgespräch zu haben" (Stahl-Morabito & Melzer 2018, S. 12/13).
Und exakt in diesem Sinne können die folgenden Modelle für die theoretischen Grundlegungen einer Unterrichtsplanung aber auch zur späteren Verortung für guten Alltagsunterricht sehr hilfreich sein.
Die Autorinnen führen folgende Modelle (vgl. ebd., S. 14) beispielhaft auf, ich ergänze sie hier um praktische Beispiele oder Literaturtipps zum Online-Nachlesen:
Anforderungsbereiche I-III gemäß der Lehrpläne in Nordrhein-Westfalen
Anforderungsbereiche, Beispiele aus der Mathematik, Bundesland Baden-Württemberg
Anforderungsbereiche, Beispiele der Kolleg*innen des ZfsL Köln
Differenzierungsmatrix nach Sasse
Differenzierungsmatrix - ein Modell zur Planung von Unterricht in heterogenen Lerngruppen nach Ada Sasse
Inklusionsdidaktische Netze nach Kahlert und Heimlich
Grundlagen und Beispiele Inklusionsdidaktischer Netze
Förderpädagogische Netze nach Flott-Tönjes und andere
Modell Fördern Planen
Aneignungsniveaus nach Klauß, Erläuterung des Modells von Klauß selbst
Im o. g. Text wird das Modell der „Wember-Raute” ausführlich dargestellt (S. 14f). Hier findet sich ein praktisches Anwendungsbeispiel für den Mathematikunterricht.
Im ZfsL Jülich lernte ich von meinen Kolleg*innen das Modell von Prof. Dr. Josef Leisen kennen und schätzen. Sein Modell der Kalkulierten Herausforderung zur Planung von Unterricht in heterogenen Lerngruppen basiert auf dem bekannten Prinzip der Zone der nächsten Entwicklung nach Vygotski. Hier stellt Leisen übersichtlich dar, wie Umgang mit Heterogenität im Kontext Unterricht konkret gestaltet werden kann. Zudem erweitert er den Blick auf Differenzierung, indem er beschreibt, dass nicht nur Lerner*innen individuelle Aufgaben mit unterschiedlichen Anforderungen bekommen kann, wie es klassischerweise der Fall ist und in sonderpädagogischem Kontext zur gar nicht so seltenen Situation führt, dass beinahe jede/r Schüler*in ein eigenes Aufgabenniveau erstellt bekommt. Spätestens in inklusiven Lerngruppen ist dies für die große Anzahl an Schüler*innen nicht mehr praktikabel.
Literatur
Stahl-Morabito & Melzer (2018): Planungsmodelle für inklusiven Unterricht. IN: Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen (2018). Perspektiven und Herausforderungen für die Lehrerausbildung in NRW. Tagungsdokumentation des NRW-Netzwerktreffens im Kontext der Qualitätsoffensive Lehrerbildung in Essen am 23. November 2017
Verfügbar unter https://broschuerenservice.nrw.de/msb-duesseldorf/files?download_page=0&product_id=337&files=download/pdf/lehrerausbildung-pdf_von_perspektiven-und-herausforderungen-fuer-die-lehrerbildung-in-nrw-sonderausgabe-von-schule-nrw-04-2018_vom_staatskanzlei_2864.pdf&dl=true
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Kommentierungen
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Kommentare
Kommentar von Ernesto Cichella |
Lieber Herr Lang,
die Hyperlinks zu
"Anforderungsbereiche, Beispiele der Kolleg*innen des ZfsL Köln" und "Modell Fördern Planen"
funktionieren leider nicht :)
Kommentar von Ernesto Cichella |
Lieber Herr Lang,
die Hyperlinks zu
"Anforderungsbereiche, Beispiele der Kolleg*innen des ZfsL Köln" und "Modell Fördern Planen"
funktionieren leider nicht :)
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